Im anthroposophischen Kontext und vor allem im Bereich der Waldorfpädagogik ist Medienpädagogik ein großes Thema. Es wird dabei unterschieden in die direkte Medienpädagogik (alles was direkt mit oder konkret vorbereitend auf Medien zu tun hat) und die indirekte Medienpädagogik (von kochen über basteln und wandern alles, was laut Anthroposophie die erforderliche innere Reife für den Umgang mit Medien fördert). Zur Medienpädagogik gehört auch die möglichst vollständige Medienabstinenz in den ersten Jahren. Die anthroposophische Medienpädagogik richtet sich stark nach der anthroposophischen Vorstellung bezüglich der Entwicklung – der Jahrsiebtlehre.
Es gibt einen Lehrstuhl für Medienpädagogik an der anthroposophischen Freien Hochschule Stuttgart. Eine entsprechende Beratungsstelle für Waldorfschulen am von Tessin Zentrum. An der anthroposophischen Uni Witten/Herdecke wird zu dem Thema gearbeitet. Daraus hervorgegangen ist unter anderem die anthroposophische Kampagne „Bildschirmfrei bis 3“ sowie die offizielle S2K Leitlinie zu Bildschirmmedien bei Kindern und Jugendlichen. Es wird an der Verbreitung der anthroposophischen Ideen zur Medienpädagogik gearbeitet. Der Bund der Freien Waldorfschulen gibt umfangreiche Broschüren zu dem Thema heraus (beispielsweise Medienkompass). Bei allen Inhalten die sich an eine breitere Öffentlichkeit richtet werden häufig offensichtlich anthroposophische Ideen und Begriffe verschleiert und vermieden. Die anthroposophische Medienpädagogik richtet sich in vielen Punkten nicht nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich Mediennutzung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Siehe auch: Medienkompass
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