Schicksalsgemeinschaft

« Back to Glossary Index

Als Schicksalsgemeinschaft wird im anthroposophischen und insbesondere im Waldorfkontext eine Gruppe Menschen verstanden, die sich für einen, zumindest zeitweise, gemeinsamen Weg entschieden hat. Manchmal wird unter „entscheiden“ die bewusste Entscheidung für beispielsweise eine Schule verstanden. Oft jedoch eine „Entscheidung“ auf Seelenebene, also in Zusammenhang mit Reinkarnation, Lebensaufgabe und Karma. Die Idee dahinter: Menschen würden sich ihrer Lebensaufgabe entsprechend die förderlichen  bzw. notwendigen Rahmenbedingungen aussuchen (Zeit, Land, Familie, Schulklasse etc.). Daraus entsteht nicht selten die Vorstellung, dass Menschen die Erfahrungen die sie machen bräuchten, um ihre Lebensaufgabe zu erfüllen. Dazu gehören auch negative Erfahrungen wie Mobbing in der Schule, ausgeschlossen werden bis hin zu Gewalt. Teilweise wird dagegen dann wenig bis nichts unternommen, denn der Mensch habe es sich ja „so ausgesucht“.

Im Waldorfkontext werden die Klassengemeinschaft, die Klassengemeinschaft plus Eltern und auch die gesamte Schulgemeinschaft jeweils als Schicksalsgemeinschaft verstanden. Kündigungen die von nur einer Seite ausgehen werden dann auch schon mal als „einseitige Aufkündigung der Schicksalsgemeinschaft“ bezeichnet. Schicksalsgemeinschaft wird auch gerne verstanden als „wir müssen das unter uns klären“, wodurch nach außen getragene Kritik und Hilfegesuche als ein Bruch mit der Schicksalsgemeinschaft verstanden werden kann.

« Zurück zur Glossar Übersicht