Temperamente

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Die Lehre der vier Temperamente geht zurück auf die vier-Elemente-Lehre von Hippokrates. Rudolf Steiner hat sie wieder ausgegraben und mit seinen Ideen zu den grundlegenden menschlichen Wesensgliedern und Organsystemen verbunden. Laut Steiner hängen sie folgendermaßen zusammen:
cholerisch – Ich – Blutkreislauf
sanguinisch – Astralleib – Nervensystem
phlegmatisch – Ätherleib – Drüsensystem
melancholisch – physischer Leib – Knochensystem
Beim Menschen seien generell alle vier Elemente vorhanden und idealerweise im Gleichgewicht. Meist sei jedoch eins besonders stark. Laut Steiner können Ärzt*innen, Erzieher*innen, Lehrkräfte und Eltern – nach Beschäftigung mit der eigenen Temperamentanlage – diese bei Kindern durch Beobachtung erkennen. Dementsprechend solle dann das Verhalten gegenüber dem Kind, verwendete Farben für Kleidung, Handtücher etc. und die Gestaltung des Unterrichts angepasst werden. So spielen die Temperamente insbesondere in der Waldorfpädagogik und der anthroposophischen Kinderärztlichen Begleitung eine Rolle. Steiner sagte dazu: „Es ist die wichtigste Aufgabe des Erziehers und Lehrers, diese vier Grundtypen, die man Temperamente nennt, wirklich zu kennen.“ (GA 295).
Laut Anthroposoph*innen sei es eine wichtige Errungenschaft Steiners, dass die Temperamente wieder relevant seien. Aus wissenschaftlicher Sicht sind sie überholt und spielen in der Persönlichkeitspsychologie keine Rolle.

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