Der Wasserfall ist eine Eurythmieübung und gehört zu den sieben Stabübungen die Rudolf Steiner sich ausgedacht hat. Bei der Übung wird ein Kupferstab mit beiden Händen und herabhängenden Armen gehalten, dann mit ausgestreckten Armen von unten über vorne bis über den Kopf geführt. Beim großen Wasserfall wird er dann mit ausgestreckten Armen ganz oben leicht hinter dem Kopf losgelassen und mit ausgestreckten Armen unterhalb des Rückens wieder aufgefangen. Beim kleinen Wasserfall wird der Stab bis zu den Schultern geführt und dort losgelassen, dann ebenfalls mit gestreckten Armen unterhalb des Rückens aufgefangen. Diese Übung kann im Stehen oder in Verbindung mit Bewegung im Raum ausgeführt werden. Sie ist Teil vom Eurythmieunterricht verschiedener Klassenstufen an Waldorfschulen und wird therapeutisch in der Heileurythmie bei verschiedenen (vermeintlichen) Erkrankungen und Ungleichgewichten angewendet. Im Eurythmieunterricht in der Schule war insbesondere der große Wasserfall bei vielen eher unbeliebt, da die Kupferstäbe (welche nicht gerade leicht waren) dabei häufiger runtergefallen sind. In einer Gruppe von ca. 15 Schüler*innen standen wir recht nah beieinander und die Stäbe sind so gerne auf den Füßen der dahinter stehenden Person gelandet. Die dünnen Eurythmieschläppchen haben keinerlei Schutz geboten. Durchaus schmerzhaft.
Für die angepriesene Wirkung, ob im Eurythmieunterricht der Waldorfschule oder in der Heileurythmie, gibt es keine Belege. Sie basiert auf anthroposophischen Ideen und Zusammenhängen.
« Zurück zur Glossar Übersicht